Was ist ein Kaiserschnitt?

Ein Überblick über den Ablauf eines Kaiserschnitts.

Was ist ein Kaiserschnitt?

Der Kaiserschnitt ist eine sehr häufige Operation zur Entbindung eines Kindes. Er wird auch Sectio, Schnittentbindung, abdominelle Entbindung oder Sectio caesarea genannt. Die Rate nimmt weltweit stetig zu. In Deutschland lag sie 2020 laut dem Statistischen Bundesamt bei etwa 30 Prozent. 

Sectios in Deutschland

Sectios werden in Deutschland in zwei Typen unterteilt: die primären und sekundären Sectio.

Eine primäre Sectio liegt dann vor, wenn es noch keinen Geburtsbeginn gab (Blasensprung oder muttermundwirksame Wehentätigkeit), wohingegen bei der sekundären Sectio die Geburt bereits begonnen hat.  Außerdem gibt es den Notkaiserschnitt. Dieser findet in einem Notfall (z.B. Lösung der Plazenta oder Sauerstoffunterversorgung des Kindes) statt und kann zu jedem Zeitpunkt der Geburt durchgeführt werden.

Dauer & Narkosen

Der Kaiserschnitt dauert ca. 30 Minuten und ist für den Gynäkologen ein Routineeingriff. Die Narkose kann entweder lokal als Spinalanästhesie oder PDA erfolgen oder als Vollnarkose. In Deutschland ist die lokale Betäubung, bei der die Eltern meistens beide im Operationssaal anwesend sein können und die Mutter wach ist, die Standardmethode. Nur bei speziellen medizinischen Gründen, kann eine Vollnarkose vorgezogen werden. Ein Notkaiserschnitt findet aufgrund der Dringlichkeit immer mit einer Vollnarkose statt.

Vorbereitung der Mutter

Bei einem Kaiserschnitt bekommt die Schwangere ein Operationshemd und Anti-Thrombosestrümpfe an. Meist erfolgt auch eine Rasur der Schnittstelle und ein Blasenkatheter wird gelegt. Dies dient dazu, dass sie Harnblase völlig geleert ist. Somit reduziert sich das Risiko die Harnblase bei der Operation zu verletzen. Die Schwangere liegt während der Operation auf dem Rücken und ein großes Tuch verdeckt die Sicht auf das Operationsgebiet. Ein Arm wird meistens für eine Infusion verwendet, der andere ist meistens nach der Geburt des Kindes frei beweglich. 

Der Eingriff

Heute wird in fast allen Kliniken in Deutschland nach der sogenannten Misgav-Ladach-Methode (dem sanften Kaiserschnitt) operiert.

Der Hautschnitt ist zwischen 10 und 15cm lang und knapp über der Schambeinfuge (Symphyse). Er verläuft entlang der dort vorgegebenen Hautlinie. Nach diesem Schnitt werden Schicht für Schicht die Bauchdecke eröffnet: das Unterhautgewebe und die straffe und derbe Bindegewebsplatte (Muskelfaszie). Die darunterliegenden Bauchmuskeln werden zur Seite geschoben und das Ganze gedehnt und nicht geschnitten. Auch das Bauchfell wird eröffnet und die Gebärmutter über ca. 10 cm an ihrer Vorderseite oberhalb der Harnblase eröffnet. Mit der Hand hebt der Arzt das Baby aus der Bauchöffnung. Das Baby wird abgenabelt und kommt zu der bereitstehenden Hebamme in warme Decken gehüllt. Die Geburt des Kindes dauert nur wenige Minuten. Wenn es kein Notkaiserschnitt ist und die Mutter eine lokale Betäubung hat, kann sie nach einer kurzen Inspektion des Kindes ihr Baby jetzt im Arm halten.

Währenddessen entfernt der Operateur mit seinen Händen die Plazenta und verschließt die Gebärmutter wieder mit Stichen.  Anschließend folgen die anderen Schichten. Zuletzt die Hautnaht und die Wunde wird mit einem speziellen Pflaster abgedeckt.

Nach der Operation kommt die Mutter mit dem Baby und dem Partner wieder in den Kreissaal und verbringt dort noch ca. 2 Stunden. Dann erfolgt die Verlegung in die Mutter und Kind Station. Der übliche Krankenhausaufenthalt beträgt in Deutschland zwischen 3 und 5 Tagen. Die Mutter kann meistens wenige Stunden nach der Operation wieder aufstehen und wird langsam mobilisiert. Der Blasenkatheter wird entfernt, wenn die Mutter wieder sicher laufen kann und zur Toilette kommt. Ansonsten gestaltet sich der Krankenhausaufenthalt ähnlich wie nach einer vaginalen Entbindung.

Wenn Du noch Fragen hast, dann dann besuche gerne unseren englischen Geburtsvorbereitungskurs oder buche Dir eine privaten Kurs mit Dr. Christine (Frauenärztin). 

Juni 2021 - Dr. Christine Krämer
Dieser Blog-Eintrag wurde mit größtmöglicher Sorgfalt erstellt und erhebt keinen Anspruch auf Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität. Bitte konsultiere Deinen Arzt bei Fragen zu diesem Thema.

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Aktualisiert: März 2024

Veröffentlicht in in Medizin & Psyche, Schwangerschaft & Geburt