Toxoplasmose & Schwangerschaft
Was bedeutet das? Und muss ich mich testen lassen?
Bei einer der ersten Untersuchungen beim Frauenarzt muss man sich als Schwangere entscheiden, ob zusätzlich zu den von der Krankenkasse vorgesehenen Leistungen eine Blutuntersuchung auf CMV (Cytomegalie) Antikörper und /oder Toxoplasmose gemacht werden soll.
Mit dieser Untersuchung wird festgestellt, ob bereits eine Infektion in früherer Zeit durchlebt wurde. Diese Blutuntersuchung ist eine sogenannte Selbstzahler Leistung. Man muss einen bestimmten Betrag (meist ca. 40€) bezahlen, um diese Diagnostik zu erhalten.
toxoplasmosis - Die Krankheit
Toxoplasmose ist eine Infektionskrankheit, die durch den Parasiten Toxoplasma gondii verursacht wird. Der Mensch fungiert hier als Zwischenwirt des Erregers; der Endwirt sind Katzen.
Gesunde Menschen bemerken eine Toxoplasmose-Infektion meistens gar nicht, nur gelegentlich kommt es zu grippeähnlichen Beschwerden und geschwollene Lymphknoten. Selten ist ein Befall von Organen, wie den Augen. Bei Immunschwäche etwa durch HIV/Aids oder Chemotherapie kann es zu schwereren Verläufen kommen. Es wird geschätzt, dass etwa 50% aller Deutschen sich bereits irgendwann infiziert haben. Nach einer Infektion bildet der Körper Abwehrstoffe/Antikörper gegen den Erreger, er ist dann normalerweise lebenslang immun gegen die Krankheit. Diese Antikörper werden im Blut der Schwangeren bestimmt.
toxoplasmose - Die Ansteckung
Die Übertragung erfolgt durch den Verzehr roher oder ungenügend erhitzter Fleisch- und Wurstwaren, durch den Kontakt mit Katzenkot und nicht ausreichend gewaschenem Gemüse oder Salat.
toxoplasmoseinfektion in der Schwangerschaft
Eine besondere Bedeutung hat die Toxoplasmoseinfektion vor allem in der Schwangerschaft. Denn hier kann der Parasit auf das Ungeborene übergehen und zu lebensbedrohlichen Schäden oder sogar zur Fehlgeburt führen. (Vor allem im ersten und letzten Drittel der Schwangerschaft) Ist eine Schwangere bereits gegen Toxoplasmose immun, besteht im Normalfall keine Gefahr für das Baby.
Wenn eine Infektion in der Schwangerschaft nachgewiesen wird, wird eine frühzeitige Behandlung empfohlen. Vor der 16. Schwangerschaftswoche reicht es meist aus, ein spezielles Antibiotikum einzunehmen. Danach wird die Kombination eines Antibiotikums mit einem Medikament gegen Parasiten empfohlen. Durch diese Behandlung kann das Übertragungsrisiko auf das ungeborene Kind deutlich gesenkt werden. Zudem lässt sich auch die Gefahr schwerer Schädigungen des Kindes verringern, aber nicht ausschließen.
Werden somit bei der Blutuntersuchung in der Frühschwangerschaft Antikörper einer stattgefundenen Infektion mit Toxoplasmose gefunden, bedeutet dies, dass die Mutter vor einer Erstinfektion geschützt ist. Dieses Wissen macht natürlich vor allem dann besonders Sinn, wenn die Schwangere viel Kontakt mit Tieren hat.
Wie kann ich mich als Schwangere vor einer Infektion schützen?
Man sollte rohe oder nicht ausreichend erhitzte Fleischprodukte meiden, rohes Gemüse und Früchte gründlich waschen und sich regelmäßig die Hände reinigen. Das gilt in besonderem Maße nach dem Umgang mit rohem Fleisch, nach der Gartenarbeit und dem Besuch von Spielplätzen. Bei der Gartenarbeit sollte man am besten auch Handschuhe tragen. Katzenbesitzerinnen sollten die Tiere mit Dosenfutter ernähren anstatt mit Frischfleisch. Die Katzentoilette sollte eine Schwangere nicht leeren und einmal täglich mit heißem Wasser reinigen.
Eine Impfung gegen Toxoplasmose gibt es leider nicht, deswegen ist gerade die Prophylaxe ein ganz wichtiger Bestandteil beim Schutz vor dieser Erkrankung.
Hier sind direkte Links zu einem Gesamtüberblick und weiteren möglichen Zusatzuntersuchungen in der Schwangerschaft:
Überblick über Zusatzuntersuchungen
Streptokokken
Cytomegalie
November 2020 Dr. Christine Krämer
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Aktualisiert: Februar 2021
Veröffentlicht in in Schwangerschaft & Geburt, Medizin & Psyche