Zahnen - ein Überblick

Ein Überblick über das Zahnen und einige Tips von Mama zu Mama

Allgemeine informationen zum zahnen

Wer kennt nicht den Spruch: „das ist wieder ein neuer Entwicklungsschritt“… Manchmal können wir als Mutter es nicht mehr hören. Was kommt denn sonst noch alles? Läuft bei meinem Kind alles richtig?

Genauso ist es mit dem Zahnen. Bei jedem Kind läuft es anders - manchmal völlig unproblematisch- manchmal aber auch als extrem anstrengende Zeit. Voll Spannung erwarten die meisten Eltern das Erscheinen des ersten weißen Zähnchens im Mund ihres Kindes. 

Normalerweise taucht der erste Zahn um den sechsten Lebensmonat auf. Der Zahnungsprozess ist langwierig und geht oft über Monate. Vor allem genetisch bedingt variiert das Auftauchen des ersten Zahnes sehr. Langfristig spielt der Zeitpunkt jedoch keine Rolle.

Bereits vor der Geburt sind die Milchzähne im Kieferknochen angelegt. Schubweise beginnt der Durchbruch mit den mittleren Schneidezähnen im Unterkiefer.

  • Mittlerer Schneidezahn: zwischen 6. und 8. Monat
  • Seitlicher Schneidezahn: zwischen 6. und 12. Monat
  • Erster Backenzahn: zwischen 12. und 16. Monat
  • Eckzähne: zwischen 16. und 20. Monat
  • Zweiter Backenzahn: zwischen 20. und 30. Monat

Erst zwischen dem 20. und 30. Monat ist das Milchgebiss mit insgesamt 20 Zähnen vollständig.

woher weiss ich dass mein baby zahnt?

Nicht alle zeigen die gleichen Verhaltensweisen, denn bei manchen Kindern kommen die ersten Zähnchen beinahe ohne Begleiterscheinungen und andere haben starken Schmerzen.

Hier ist eine Aufstellung von möglichen Symptomen die ihr beobachten könnet:

  • Euer Kind ist quengelig und weint mehr als sonst
  • Vermehrter Speichelfluss
  • Das Zahnfleisch kann rot und geschwollen sein
  • Euer Kind steckt viele Gegenstände oder sogar die eigene Hand in den Mund
  • Die Wangen können gerötet und heiß sein
  • Euer Kind isst nicht mehr so gut wie sonst
  • Euer Kind trinkt nicht so viel wie sonst (Bitte auf eine ausreichende Trinkmenge achten!)
  • Euer Kind schläft schlechter
  • Euer Kind hat einen veränderten Stuhlgang
  • Evtl. hat euer Kind leicht erhöhte Temperatur
  • Euer Kind ist anhänglicher als sonst und sucht Körperkotakt
  • Der Po eures Kindes ist gerötet und wund.

Manchmal können auch Symptome auftreten, deren Ursache nicht das Zahnen selber ist. 

  • Euer Kind könnte kleine Zysten im Mund haben. Das sind Bläschen die sich über dem durchtretenden Zahn bilden. Meist sind sie mit Blut gefüllt und haben eine blau-rote Farbe. Sie platzen sobald der Zahn durchtritt. 
  • Manche Kinder entwickeln einen Ausschlag im Gesicht. Dieser ist durch die Immunreaktion des Körpers auf das Zahnen und die erhöhte Durchblutung der Gesichtsregion zu erklären.
  • Immer wieder hört man, dass Kinder Durchfall oder Erbrechen haben. Ursache ist meist hier ein übergelagerter Magen-Darm-Infekt. Da der Körper sehr mit dem Zahnen beschäftigt ist, sind die Kinder in dieser Zeit deutlich Infekt anfälliger. 

Falls ihr das Gefühl habt, dass eine Entzündung entstanden ist, oder ein Symptom heftiger als beschrieben ist, geht bitte zu eurem Kinderarzt um eine ärztliche Einschätzung.

Wie können wir unserem baby helfen?

Damit wir unsere Kinder etwas unterstützen können haben wir im Folgenden ein paar Tipps zusammengestellt. Jedes Kind benötigt etwas anders und nicht alles hilft jedem. Versucht einfach ein paar Tipps und schaut was eurem Kleinen am meisten hilft. 

  • Eine Massage und körperliche Zuwendung tun den Kindern oft sehr gut. Versuch doch mal eine Massage der Babyzehenkuppen und des Fußballens. Oft entspannen sind die Kinder dabei enorm.
  • Es gibt speziellen Fingerlinge (in dem Drogeriemarkt oder der Apotheke) mit denen man den Gaumen und die Kauleiste sanft massieren kann. Diese sind meist aus Silikon.
  • Infolge des vermehrten Speichelflusses kommt es oft zu wunden Mundwinkeln. Umso wichtiger ist eine Pflegecreme dort zu verwenden. Z.B. das Helago Öl hilft dort Wunder. 
  • Der wunde Po kann durch häufiges Windelwechseln und evtl. Heilwolle vermieden werden. Auch hier gibt es gute Schutzcremes, wie z.B. Mirfulan.
  • Es gibt einige Hilfsmittel auf denen das Kind selbstständig kauen kann. In jeder Drogerie und Apotheke sind sie zu finden. Hier sind die Favoriten die meine Kinder hatten:

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Beißring

Es gibt sogar Beißringe, die im Kühlschrank gelagert werden können. Die Kälte hilft den Kindern zusätzlich. Die Schwellung geht zurück. Denkt bitte beim Kauf an eine geprüfte Qualität. Softbeißringe müssen grundsätzlich frei von PVC und ohne Weichmacher hergestellt sein. Hier können sich weder schädliche Stoffe aus dem Material lösen noch besteht die Gefahr, dass der Ring während seines Einsatzes kaputt geht.

Veilchenwurzel:

Seit Jahrhunderten wird die Veilchenwurzel als Hilfe für zahnende Kinder benutzt. Der Name ist allerdings irreführend: Es handelt sich nicht um die Wurzel von Veilchen, sondern um die Wurzel der Schwertlilie. Aber die Wurzel riecht nach Veilchen.

Bernsteinkette

Und der Vollständigkeit halber die Bernsteinkette. Diese ist sehr umstritten. Ich habe sie nie versucht. Es ist nicht klar, ob eine solche Kette helfen kann. Es gilt allerdings als erwiesen, dass Bernstein viele ätherische Öle enthält, die sich wohltuend auf Babys Organismus auswirken können. Deshalb wird auch Bernsteinöl recht häufig zur Massage verwendet. Es erhöht den Blutfluss und ist beruhigend. Auch hier ist wichtig auf Qualität zu achten. Diese Ketten gibt es nicht im Schmuckgeschäft, sondern nur im Babyfachhandel oder Apotheken. Es müssen besondere Voraussetzungen und Sicherheitsmerkmale erfüllt sein.

Homöopathie & pflanzliche Mittel

Es gibt auch einige pflanzliche und Homöopathische Mittel, die das Zahnen unterstützen können.  
Bitte immer einen geschulten Arzt oder Apotheker zur genauen Indikation und Dosierung fragen.

Globuli mobilisieren die Selbstheilungskräfte des Kindes. Diese Globuli-Präparate werden oft verwendet.

  • Chamomilla
  • Calcium phosphoricum
  • Magnesium phosphoricum
  • Kreosotum
  • Belladonna

Ich habe meinen Kindern ein Kombinationspräparat gegeben: Osanit. Es enthält fünf Wirkstoffe (Chamomilla recutita D6, Calcium phosphoricum D12, Magnesium phosphoricum C6, Calcium carbonicum Hahnemanni C8, Ferrum phosphoricum C8).

Fieber und Zahnungszäpfchen zum Beispiel von Weleda oder Carum Carvi.

Dentinox enthält neben entzündungshemmender Kamillentinktur örtlich schmerzstillende Wirkstoffe in kindgerechter Dosierung. Das Gel wird auf die Durchbruchsstelle gebracht und wirkt dort lokal und schmerzstillend. 

Wie pflege ich die ersten Zähne? 

Zunächst genügt es vollkommen das erste Zähnchen mit einer Fingerzahnbürste, einem Tuch oder Wattestäbchen regelmäßig zu reinigen. Beim Kauf einer Zahncreme solltet ihr darauf achten, dass es spezielle Creme für Säuglinge ist. Der erste Besuch beim Zahnarzt kann ab dem ersten durchgetretenen Zähnchen erfolgen. Zunächst geht es nur um reine Kontrollen, aber die Kinder und Eltern gewöhnen sich dann entspannt an den halbjährlichen Besuch dort.

Wir wünschen euch viele gute und schöne Erfahrungen mit euren Kleinen. Der erste Zahn- ein Moment der tatsächlich in Erinnerung bleibt.

Juni 2021 - Dr. Christine Krämer
Dieser Blog-Eintrag wurde mit größtmöglicher Sorgfalt erstellt und erhebt keinen Anspruch auf Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität.

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