RS-Virus

Aufklärung und Impfung des RSV

RS – Virus

Der RS-Virus (oder Respiratorische Synzytial-Virus) (RSV) ist ein Virus der in den letzten Jahren immer mehr in aller Munde war. Er ist der häufigste Erreger von akuten Atemwegsinfektionen weltweit, vor allem im Herbst und Winter. Meist ist der Höhepunkt der Erkrankungswelle im Januar und Februar. Vor allem Kinder sind von der Infektion betroffen.

Übertragung

Die Übertragung erfolgt über Mensch zu Mensch (Tröpfcheninfektion) und selten über Gegenstände und Oberflächen (Schmierinfektion). Generell sind die Viren sehr ansteckend und haben eine hohe Ansteckungsrate.

Symptome

Symptome sind ein trockener Husten, Niesen, Halsschmerzen und Schnupfen. Auch Fieber kann auftreten. Oft zeigen die Kinder eine schnellere Atmung und Atemgeräusche wie Rasseln und Giemen.  Neugeborene und Babys bzw. Kleinkinder bis 2 Jahre können deutlich stärker betroffen sein, als größere Kinder. Vor allem wenn die Lunge und die unteren Atemwege betroffen sind, kommt es in einigen Fällen sogar zur stationären Aufnahme in einem Krankenhaus. Diese Kinder benötigen dann Sauerstoff zur Unterstützung. Wenige tödliche Verläufe sind bekannt. Bei gesunden Erwachsenen treten meist keine oder nur milde Symptome auf. Aber auch ältere und chronisch Erkrankte Personen können schwerere Verläufe haben.

Behandlung

Die Behandlung besteht aus der Linderung der Symptome. Es gibt keine ursächliche Therapie. Zum einen ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr notwendig. Es können fiebersenkende Mittel oder Nasensprays verwendet werden. Manchmal sind auch Medikamente notwendig, die die Bronchien weit stellen (Inhaltation) und selten muss Sauerstoff gegeben werden.

Allgemeine Informationen & Impfempfehlungen

Um eine Infektion zu vermeiden kann man natürlich die allgemeinen Hygienemaßnahmen einhalten (Händewachen, Niesen in den Ellenbogen, Flächendesinfektion, ggf. Maske) und es gibt eine Impfung mit Nirsevimab.

Die Ständige Impfkommission (STIKO) hat in Juni 2024 eine neue Impfempfehlung herausgegeben, bei der gerade die kleinen Kinder vor schweren Verläufen geschützt werden sollen. Nirsevimab wird für alle Neugeborenen und Säuglinge unabhängig von möglichen Risikofaktoren in ihrer 1.Respiratorische Synzytial-Viren(RSV-)Saison empfohlen.

Geburt zwischen April und September:  Impfung im Herbst vor Beginn ihrer 1. RSV-Saison (beim Kinderarzt)

Geburt zwischen Oktober und März: Impfung rasch nach der Geburt, idealerweise bei der U2-Untersuchung (3.–10. Lebenstag) oder beim niedergelassenen Kinderarzt

Babies mit einem Krankenhausaufenthalt nach der Geburt: Impfung vor Entlassung (falls diese im Herbst/Winter stattfindet)

Eine Impfung der Schwangeren ist auch ab der 30.SSW möglich, schützt aber laut der neusten Studien die Babies nicht so effektiv und lange wie die Impfung des Babies selber. Eine STIKO Empfehlung zu der Impfung in der Schwangerschaft gibt es derzeit nicht. Lediglich die Europäische Impfkommission hat eine Empfehlung ausgesprochen.

Weitere Blogs zum Thema Impfen
Windpocken und Grippe in der Schwangerschaft. Allgemeine Impfempfehlungen.

 

Gravidamiga
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Aktualisiert: Juli 2024

Veröffentlicht in in Medizin & Psyche