Kaiserschnitt - Bedeutung für Mutter und Baby

Was bedeutet ein Kaiserschnitt für Mutter & Baby.

Gründe für einen Kaiserschnitt gibt es viele: Wunsch, Angst, medizinische Komplikationen, Erkrankungen der Mutter, Erkrankungen des Kindes. Manchmal ist er gewollt und manchmal völlig ungeplant. Doch was bedeutet eine solche Operation für Mutter und Kind?

Diese Aufstellung und Sammlung von Gedanken soll keine Bewertung sein.
Jede Operation hat seine Gründe und manchmal ist sie unausweichlich.
Aber manchmal ist es gut, von verschiedenen möglichen Folgen zu wissen, denn informiert kann man immer mit Situationen besser umgehen. – Das ist zumindest meine persönliche Meinung, mit der ich durchs Leben gehe. 

Zunächst einige Gedanken zum Kind und was eine Sectio für das Kind bedeutet:

  • Im Geburtskanal befinden sich Bifido-Bakterien, die der Mensch für eine gesunde Darmtätigkeit nutzt. Je nach Kind könnte es durch einen Mangel an den Bakterien zu einer übermäßigen Ausbreitung von pathogenen Darmbakterien kommen. Außerdem erhöht sich damit die Rate an allergischen Erkrankungen und Asthma. Hierfür kann man Kaiserschnittkindern nach der Geburt Bigaia Tropfen geben. Dies reguliert die Darmflora auf sanftem Weg.
  • Kaiserschnittkinder könnten Haltungsauffälligkeiten entwickeln und durch vermehrte Unruhe und Ängstlichkeit auffallen. Hilfe bietet hier ein guter Kinder Osteopath oder die Atlas Therapie. https://www.gravidamiga.com/de/blog/atlastherapie-nach-arlen/
  • Die Atmungsorgane und der Darmtrakt werden durch die Muskelkontraktion der Gebärmutter aktiviert. Nicht nur die vaginale Geburt an sich, auch Wehen in der Eröffnungsphase (sekundärer Kaiserschnitt) tragen dazu bei. Somit kann (nicht muss) die Anpassung des Neugeborenen beim Kaiserschnitt etwas verzögert sein. Natürlich findet sie auch trotz Kaiserschnitt statt.
  • Bei dem Weg durch das Becken wird durch das Drehen und durch den Druck Fruchtwasser aus den Lungen herausgedrückt und Stoffwechselprozesse aktiviert. Bei einem Kaiserschnittbaby ist die Lunge auch voll funktionstüchtig, die Ärzte werden nur ein wenig genauer auf die Atmung und Sauerstoffsättigung des Kindes achten. Es kann sein, dass das Kind nach der Geburt sanft abgesaugt werden muss, um die Atemwege frei zu bekommen. Dies tut man, um kein Atemnotsyndrom beim Neugeborenen diagnostizieren zu müssen. (Die Rate ist hier etwas höher als bei der vaginalen Geburt)

Und was bedeutet dieser Geburtsmodus für die Mutter: 

  • Ein Kaiserschnitt kann (nicht muss) ein einschneidendes psychisches und physisches Erlebnis für die Mutter sein. Ein Notkaiserschnitt ist oft mit viel Unruhe, Ängsten und Unsicherheit verbunden. Hier kann ich nur jedem Mut machen zu seinen Gefühlen nach der Geburt zu stehen und sie nicht zu verbergen. Es gibt ausgebildete Psychotherapeuten und postnatal Trainer die Geburtserlebnisse professionell aufarbeiten und besprechen können. Nutzt diese Möglichkeit. Oftmals fühlt man sich gehemmt, möchte kein zusätzliches Geld ausgeben und möchte nicht in eine „Psycho“ Ecke gedrängt werden. Aber selbst ein Gespräch mit einer ausgebildeten, unabhängigen Person hilft. Es hilft Ängste zu reduzieren, Sachen zu begreifen und Situationen nochmals nachzufühlen, die viel zu schnell geschehen sind. Nur so kann man nach 10 Jahren sagen: „Ja meine Geburt war nicht so wie ich es mir zuerst gewünscht habe, aber sie war in Ordnung. Ich denke positiv daran zurück. „Aus eigener Erfahrung kann ich euch hierzu nur ermutigen. Sprecht über den Kaiserschnitt. Bitte schweigt nicht, schämt euch nicht. https://www.gravidamiga.com/de/partner/
  • Die Narbe wirkt eingezogen und nicht besonders schön. Man fühlt bis zum Nabel nichts mehr. Das ist normal. Vielen geht es so nach einem Kaiserschnitt. Nicht jeder sieht nach 3 Wochen wieder aus wie ein Supermodel. Mein Bauch ist sogar nach drei Operationen schief und hängt etwas über der Narbe. Und ich stehe dazu. Doch was wäre toll für mich gewesen? Eine Narbenbehandlung bei einem ausgebildeten Physiotherapeuten und ein Akutaping Angebot nach der Heilungsphase. Fragt eure Gynäkologen. Gerne könnt ihr euch auch an uns wenden.
  • Man fühlt sich nicht wohl in seinem Körper, die Enden der Narbe (meist nur eine Seit, nämlich da wo der Koten der Faszien Schicht ist) ziepen und ziehen. Ein wenig Geduld, den es wird definitiv besser und eine gute Rückbildung ist hier das Wichtigste. Den Körper wieder neu kennenlernen und erspüren. Ein wichtiger Beitrag zu einem positiven Geburtserlebnis.
  • Die Gebärmutter hat jetzt eine Narbe. Diese muss heilen. Bis zu der nächsten Schwangerschaft sollte mindestens 1 Jahr vergehen. Ein Tipp von mir, fragt vor einer Schwangerschaft euren Frauenarzt nach der Dicke der Narbe. Im nicht schwangeren Zustand kann man gut erkennen, wie die Narbensituation aussieht. In den allermeisten Fällen ist eine weitere Schwangerschaft und auch damit verbunden ein neuer Versuch einer vaginalen Entbindung kein Problem.
  • Die Wochenbettblutung ist oft nach Kaiserschnitt deutlich kürzer. Manchmal hält sie nur 2 Wochen an. Das liegt daran, dass bei der Operation schon viel Material, das normalerweise abbluten würde abgesaugt wird.

Ich hoffe diese Gedanken/Informationen können euch etwas unterstützen und helfen eure Geburt zu einem positiven Erlebnis zu machen.

Wenn ihr mehr theoretisches zu dem Thema Kaiserschnitt lesen wollt ist hier der Link zu einem weiteren Artikel: Was ist ein Kaiserschnitt?

Juni 2021 - Dr. Christine Krämer
Dieser Blog-Eintrag wurde mit größtmöglicher Sorgfalt erstellt und erhebt keinen Anspruch auf Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität. Bitte konsultiere Deinen Arzt bei Fragen zu diesem Thema.

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Aktualisiert: August 2022

Veröffentlicht in in Medizin & Psyche, Schwangerschaft & Geburt