Haarausfall nach der Schwangerschaft

OH NEIN - AUCH DAS NOCH!

Endlich ist unser Baby da und wir haben uns mit dem Stillen, Wickeln und wenig Schlafen arrangiert. Unser Schatz wächst und wir platzen vor Liebe zu diesem kleinen Wunder… und dann stehen wir nach drei Monaten im Bad und kämmen unsere Haare und oh Schreck: lauter ausgefallene Haare hängen in der Bürste. WAS IST DAS? BIN ICH KRANK? Das sind Gedanken die uns durch den Kopf schießen.

Aber ich kann nur sagen: NEIN – das ist normal und es geht jeder Frau so.

ABER WARUM HAARVERLUST?

Während der Schwangerschaft bildet der Körper vermehrt das Hormon Östrogen. Dieses regt das Haarwachstum an. Wir haben das Gefühl, dass unsere Haare schöner und fülliger sind und genießen dies. Nach der Geburt kommt es jedoch zu einem Wechsel der Hormone. Das Östrogen sinkt ab. Durch diesen Östrogenmangel kommt es zu einem Haarausfall und gleichzeitig wechseln viele Haarfollikel in die Ruhephase. Dies wird auch „postnatales Effluvium“ genannt.

Wann passiert das?

Dies geschieht nicht sofort, sondern meist wenige Wochen nach der Entbindung, manchmal aber auch erst nach fünf Monaten. Die Menge an Haaren, die wir in der Schwangerschaft gewonnen haben, verlieren wir leider jetzt wieder.

Sobald sich die Hormone wieder im richtigen Maß eingepegelt haben, lässt der Haarausfall aber wieder deutlich nach. Nach ca. 9 Monaten ist bei den meisten Frauen der Haarausfall wieder besser geworden. Falls nicht, sollte man einen Hautarzt oder Frauenarzt aufsuchen, um einen Nährstoffmangel auszuschließen. Hier kann zum Beispiel ein Eisenmangel vorliegen. Schon in der Schwangerschaft haben wir einen 60% höheren Eisenbedarf, das setzt sich in der Stillzeit fort. Deswegen wird auch zum Teil eine Eiseneinnahme nach der Geburt vom Frauenarzt empfohlen.

Ist das Stillen Schuld am Haarausfall? Nein, definitiv nicht. Wenn man nach der Geburt stillt, wird sogar das Östrogen langsamer abgebaut. Das heißt, dass der Haarausfall erst später einsetzen kann. Bei einigen Frauen kommt er sogar erst nach dem Abstillen. (so war es bei mir) Doch auch dann hängt der Haarausfall nach der Schwangerschaft nicht mit der Stillzeit, sondern mit dem verminderten Östrogenspiegel zusammen.

Kann ich etwas tun?

Normalerweise endet der Haarausfall von alleine und man muss nichts besonderes machen. Trotzdem gibt es einige Tipps, die man nach der Geburt beachten kann, um die Symptome zu mindern:

  • Eine ausgewogene, eisenreiche Ernährung
  • Stressverminderung (dieser begünstigt nämlich den Haarausfall)
  • Die Haare nicht unnötig mit Färben und komplizierten Frisuren „stressen“, außerdem auf zu heiße Föhntemperatur verzichten (oder Lockenstab, Glätteisen)
  • Milde Shampoos und Pflegeprodukte verwenden und auch beim Kämmen auf sanftes Vorgehen achten
  • Ein Friseurbesuch tut in dieser Zeit einfach gut.

Ihr seid nicht alleine. Ich habe es, wie viele andere, dreimal durchlebt und zum Glück sind meine Haare jetzt wieder so wie sie früher waren.

August 2022- Dr. Christine Krämer, Gravidamiga
Dieser Blog-Eintrag wurde mit größtmöglicher Sorgfalt erstellt und erhebt keinen Anspruch auf Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität. Picture: Adobe Stock licensed

Bitte empfehle uns weiter - vielen Dank!

https://www.instagram.com/gravidamiga/
https://www.facebook.com/gravidamiga

Wir freuen uns über Deine Unterstützung, wenn Dir gefällt was wir tun.
Spendiere uns doch einen virtuellen Kaffee.
Vielen Dank.

Spendiere uns einen virtuellen Kaffee bei ko-fi.com


zur Übersicht


Aktualisiert: August 2022

Veröffentlicht in in Medizin & Psyche