Bienen und Wespenstich

Erste Hilfe bei einem Bienen oder Wespenstich.

Bienen- und Wespenstich – AUTSCH!

Jedes Jahr geschieht es mindestens einmal: mein Kind läuft ohne Schuhe über die Wiese und spielt. Plötzlich ertönt ein lautes Schreien und es sitzt im Gras und weint. Dann weiß ich sofort: wieder mal ein Stich. Ohje…..

Woher weiß ich jetzt ob es eine Biene oder Wespe war?
Bei einem Bienenstich steckt der Stachel meist noch in der Haut. Bei einem Wespenstich sieht man nur die Einstichstelle.

Die Schmerzen an der Einstichstelle kommen sofort nach dem Stich, diese ist gerötet und kann leicht anschwellen. Erst nach einiger Zeit fängt er an zu jucken.

Der erste Schritt heißt dann:

1. Kind beruhigen und den möglichen Stachel entfernen. Der Stachel einer Biene, der nach einem Stich zurückbleibt, trägt am hinteren Ende eine kleine mit Gift gefüllte Blase. Der Stachel darf nicht mit den Fingern herausgezogen werden, denn dadurch würde aus der Giftblase Gift in die Stichwunde gedrückt. Am besten benutzt man eine Pinzette oder Zeckenzange. Auch lange Fingernägel können helfen.
2. Kühlen kommt als nächstes. Ein feuchter Waschlappen, ein Kühlakku (Vorsicht nicht direkt auf die Haut), eine kalte Getränkeflasche. Das was da ist, sollte verwendet werden. Die Kälte bewirkt, dass die Blutgefäße sich zusammenziehen. Dadurch wird einer Schwellung entgegengewirkt. Es gibt auch Sofort Kältekompressen auf chemischer Basis als Einmalartikel. Diese habe ich zum Beispiel immer dabei.
3. Mein Top Tipp ist auch definitiv die Zwiebel. Die Zwiebel enthält Schwefel und der hat eine entzündungshemmende, antibakterielle und desinfizierende Wirkung. Außerdem kühlt der Zwiebelsaft und lindert damit das Jucken. Auch wenn die Wirkung der Zwiebel nicht wissenschaftlich belegt ist, ich habe bei Ausflügen immer ein kleines Plastikgefäß mit einer halben aufgeschnittenen Zwiebel dabei.
4. Dann gibt es natürlich auch Salben wie Fenstil, die den Juckreiz stillen und die Schwellung reduzieren. Eine Salbe kann man nach den ersten Sofortmaßnahmen aufbringen.

Neben diesen Maßnahmen gibt es noch einige gute Tipps zu alternativen Erste Hilfe Methoden.

1. Vor einigen Jahren habe ich mir den Bite Away gekauft. Es ist ein Stiftartiges Gerät das mit Hilfe eines vergoldeten Messingplättchens (etwa so groß die ein Bleistiftdurchmesser) Hitze bis 50 °Celsius erzeugt. Die Hitze, die über einen Mikrochip exakt gesteuert wird, ist so bemessen, dass auf der einen Seite das Gift von Wespen und Bienen (und auch anderen Insekten) teilweise zersetzt wird und dass auf der anderen Seite eine Verbrennung vermieden wird.
   Man kann die Dauer von 3 oder 6 Sekunden wählen, die Temperatur bleibt sie selbe. Wird dieses Hilfsmittel angewandt kommt es kaum zu einer Reaktion. (Dies ist übrigens auch für Mückenstiche toll). Den Bite Away gibt es online und in Apotheken.
2. Außerdem gibt es homöopathische Mittel, die die Reaktion auf einen Stich reduzieren.
   Zum einen: Apis mellifica bei Bienenstichen. Die Wirkung von Apis tritt rasch ein. Die Globuli werden auf die Zunge gelegt und können so die Schmerzen reduzieren und auch eine Schwellung vermeiden. Dosierung: 1 Gabe (3 Kügelchen) Apis C30 sofort nach dem Stich einnehmen. Eine Wiederholung der Gabe ist in der Regel nicht notwendig. Nur bei Stichen im Mund- und Rachenraum kann die Gabe alle fünf Minuten wiederholt werden.
   Dann gibt es noch Ledum palustre 
   Es hilft bei Wespenstichen und stark juckenden Insektenstichen, z. B. Mückenstichen. Typisch ist eine rötliche, aber nur wenig geschwollene Stichumgebung. Dosierung: 3-mal 5 Globuli im Abstand von einer halben bis einer Stunde, dann je nach Bedarf.

Aber was ist, wenn man einer Allergie hat?

Viele haben große Angst vor allergischen Reaktionen. Hier muss man sagen, dass eine allergische Reaktion nie beim 1. Stich auftritt. Erst beim 2. Stich kann der Körper evtl. mit einer Allergie reagieren. Kinder bei denen eine Allergie bekannt ist, haben meistens antiallergische Tropfen vom Kinderarzt verschrieben bekommen. Diese sollte man immer mit dabeihaben.

Woran merke ich, dass mein Kind eine mögliche allergische Reaktion hat?

Die Einstichstelle schwillt sehr stark an und es können sich große, juckende Quaddeln bilden. Außerdem kann das Kind Erbrechen, Kreislaufprobleme bekommen und eine Atemnot entwickeln.

Sollte dies geschehen gehst du am besten so vor:

1. Stachel entfernen (falls Biene)
2. Notfall-Medikamente anwenden (falls vorhanden), Kühlen (parallel zum Anruf)
3. 112 : Notarzt rufen
4. Das Kind in eine Sitzende Haltung (bei Atemnot) und bei Kreislaufproblemen in eine Stabile Seitenlage bringen, enge Kleidungsstücke entfernen
5. Falls das Kind keine Lebenszeichen hat: Wiederbelebung bis der Notarzt kommt

Hier gilt wie immer: Besser einmal zu viel die 112 wählen als einmal zu wenig. Bei einer allergischen Reaktion muss man schnell handeln und kann nicht abwarten.

Gerade ein Wespen- oder Bienenstich im Mundbereich ist besonders gefährlich, weil die Schleimhäute schnell anschwellen können. Es droht die Gefahr des Erstickens. Deshalb muss rasch der Rettungsdienst gerufen werden.

Wird ein Kind in den Mund gestochen kann man Antihistaminika (z.B. Fenestil) als Tropfen geben. Antihistaminika wirken abschwellend und können die Schwellung aufhalten. Trotzdem sollte man den Notarzt rufen. Auch kühlen hilft bei Stichen im Mundraum (z.B. mit Eiswürfeln oder Speiseeis).

Was kann man tun damit es gar nicht erst zu Stichen kommt?

• Man sollte nicht in der Nähe von Mülleimern essen und draußen die Getränke immer abdecken.
• Kinder sollten immer vor dem Trinken schauen, ob eine Wespe am Glas sitzt. Gerade wenn das Glas oder die Flasche dunkel ist, ist das oft schwer zu erkennen. Dünne Strohhalme können hier helfen.
• Bienen sind gerne auf Blumen und Klee auf der Wiese unterwegs und sind an Kuchen und Marmelade kaum interessiert. Stiche passieren oft durch unbemerktes hineintreten. Wespen werden jedoch von Fleisch und vor allem von allem Süßen (Z.B. reifes Obst) angezogen.
• Schon möglichst früh sollte man seinen Kleinen erklären, dass man am besten nicht nach Wespen und Bienen schlägt und sie reizt. Meistens fliegen sie wieder von alleine davon.

Juli 2021 - Gravidamiga 
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